Logo des Projekts Fluchtgrund Queer: Queer Refugees Deutschland

„Queer Refugees Deutschland“ bringt sich in Bundesinitiative zum Gewaltschutz ein

Am 15. November veranstaltete die Bundesinitiative „Schutz von geflüchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften“ ihr nunmehr bereits drittes Netzwerktreffen. Thema waren diesmal die oft massiven psychosozialen Belastungen, denen sich Geflüchtete in Sammelunterkünften ausgesetzt sehen. Der LSVD und das Projekt „Queer Refugees Deutschland“ brachten hierbei ihre Erfahrung in der Unterstützung LSBTI-Geflüchteter ein, für die Sammelunterkünfte oft massive Angsträume darstellen.

Denn: LSBTI-Personen werden in Sammelunterkünften besonders häufig Opfer von Gewalt. Da sich daher die meisten von ihnen dort nicht outen, bleiben auch ihre spezifischen Bedarfe allzu oft unberücksichtigt. 2016 entwickelten die Partner der Bundesinitiative gemeinsame Mindeststandards, damit Geflüchtete in Unterkünften besser geschützt werden. Diese wurden ein Jahr später bereits erweitert, sodass die Mindeststandards seither auch einen ausführlichen Annex zum Schutz LSBTI-Geflüchteter enthalten. Der LSVD war an der Entwicklung beteiligt und ist seit Kurzem auch offizieller Partner der Initiative, die vom Bundesfamilienministerium und Unicef initiiert wurde.

V.r.n.l.: Usama Ibrahim-Kind (Servicestelle Gewaltschutz), Ina Wolf (LSVD/Queer Refugees Deutschland), Alva Träbert (Rosa Strippe), Laura Karcher (BMFSFJ), Patrick Dörr (LSVD)

Auf dem Netzwerktreffen diskutierten die Teilnehmenden „Herausforderungen, Ansätze und Ressourcen“ im Umgang mit psychosozialen Belastungen. Alva Träbert von der Rosa Strippe in Bochum sowie Ina Wolf und Patrick Dörr vom LSVD wiesen hierbei immer wieder auf die besondere Situation LSBTI-Geflüchteter in der Unterbringung hin. Damit sich LSBTI-Geflüchtete gegenüber Mitarbeitenden in Unterkünften und beim BAMF öffnen, ist es wichtig, öffentliche Sichtbarkeit für das Thema zu schaffen. Das LSVD-Projekt „Queer Refugees Deutschland“ hat hierzu unter anderem ein mehrsprachiges Poster sowie einen Beratungsflyer (in vielen Sprachen verfügbar) entwickelt, die per E-Mail kostenlos bestellt werden können.